Podcasts für Neulinge: Tipps für den ersten Podcast
Zunächst einmal: Podcasting ist gar nicht so neu und hip, wie aktuell getan wird. Podcasts gibt es schon seit Ewigkeiten und Podcasts sind per se auch nichts Neues. Ist doch logisch, dass es vor YouTube und den Videos vor allem Podcasts gab. Ebenso logisch scheint es, dass Podcasts im Web ziemlich sinnvoll wirken.
Oft sind Podcasts dabei wie eine Art Talkshow zum Hören aufgebaut. Da gibt es den*die Moderator*in und einige Gäste und in jeder Folge wird ein entsprechendes Thema diskutiert oder behandelt. Das ist interessant, weil dort viele Meinungen zusammenkommen und aufeinandertreffen, sodass allein die Diskussion meist schon einen großen Mehrwert für die Hörer*innen bedeutet.
Andere Podcasts vermitteln Tipps und Tricks und hin und wieder gibt es sogar welche, wo nur eine Person spricht. Auch das kann funktionieren. Beliebt sind Podcasts vor allem im Auto oder in Bus und Bahn, denn dort haben die Zuhörer*innen Zeit und beschäftigen sich sehr gerne mit derartigen Inhalten. Sie lauschen, während sie darauf warten, zu Hause anzukommen.
Im heutigen Artikel soll es um die verschiedenen Methoden in Bezug auf Podcasts gehen. Hier möchten wir euch aufzeigen, wie Neulinge schnell und einfach einen eigenen Podcast umsetzen können und wie ohne Probleme die ersten Hörer*innen gewonnen werden. Keine Sorge, das Ganze ist einfacher, als es anfangs klingt.

Plant euren Podcast vorab
Wir können jedem nur empfehlen, sämtliche Podcasts vorab genaustens zu planen. Den Fehler, den Neulinge nämlich gerne mal begehen, ist, dass sie denken, Podcasts sind spontane Gespräche, die vollkommen intuitiv und planungsfrei stattfinden sollten. Doch genau so ist es eben gar nicht. Vielmehr sind es geführte Diskussionen, die nur deshalb so spannend sind und funktionieren, weil sie vorab geplant wurden.
Dabei geht es selbstverständlich nicht darum, Gespräche mit Dialogen zu schreiben, wie in einem Drehbuch. Vielmehr sollte bereits vor dem Gespräch klar sein, welche Themen angesprochen werden, welche Punkte dabei von besonderer Bedeutung sind, welche Kontroversen es gibt und welche Standpunkte vertreten werden. Das ist wichtig, um Struktur in den Podcasts zu bringen. Struktur hingegen ist wichtig, um den*die Hörer*in zu fesseln.
Sind Podcasts nicht geplant, können sie beim Zuhören zwar funktionieren, enthalten meist aber viele Längen und im Gespräch wird dann vergessen, wichtige Punkte zu erwähnen. Mit einer Planung vorab kann genau das weitgehend vermieden werden. Schreibt euch also vorher auf, was euch wichtig ist und welche Kernthemen im Podcast behandelt werden sollen. So behaltet ihr bei der Aufnahme die volle Kontrolle und könnt geschickt überleiten oder eingreifen, wenn sich der Talk in die Länge zu ziehen droht.
Technisches Equipment ist wichtig
Die Tonqualität ist wichtiger als fast alles andere. Das ist nicht nur bei Podcasts so, auch bei Videos ist der größte Kritikpunkt selten das Bild, dafür aber fast immer der Ton. Das liegt daran, dass jede Stimme etwas anders funktioniert. Jedes Mikrofon klingt zudem verschieden. Gepaart mit der Stimme ergibt sich dann ein ganz eigenes Klangbild. Die richtigen Mikrofone und Effekte (Equalizer, Mikrofonvorverstärker usw.) spielen daher auch eine besonders große Rolle bei einem Podcast.
Eine gute Nachricht haben wir allerdings für euch: Was früher teuer, schwierig zu beschaffen und unglaublich kompliziert war, ist heute für jeden erschwinglich und leicht zu verstehen. Egal ob kleines Mischpult, Taschenrekorder oder Mikrofon, es gibt viele Geräte, die absolut anfängertauglich sind.
Wir würden hier gerne darauf verzichten, konkrete Produkte zu nennen. Zu schnell sind diese veraltet oder funktionieren nicht mehr so, wie wir uns das im Artikel gedacht haben. Vielmehr empfehlen wir euch einen Mobile Recorder (oder auch Digital Recorder) zu nehmen, wenn der Podcast einfach aufgenommen und vielleicht auch mal unterwegs stattfinden soll. Das ist meist die einfachste und gleichzeitig beste Lösung.
Für ein festes Setup eignet sich fast immer ein Großmembran-Mikrofon mit XLR-Kabel, welches an einen kleinen Mixer mit integriertem Mikrofonvorverstärker angeschlossen wird. Das kostet alles ein bisschen Geld, aber wer nicht investiert, wird auch kaum die hohe Qualität erreichen, die für Podcasts nun einmal notwendig ist. Denn wo bei einem Video das Bild noch wirken und ablenken kann, bleibt bei einem Podcast eben nur die Stimme übrig. Genau die definiert sich dann aber über die jeweilige Abmischung und Qualität des Mikrofons.
Die Software kann den Unterschied machen
Wer bei der Technik gespart hat, der kann unter Umständen noch ein bisschen was via Software herausholen. Atemgeräusche werden beispielsweise effektiv aus der Aufnahme herausgeschnitten, was Zeit kostet, den Aufwand aber definitiv wert ist. Auch Equalizer, Bass-Booster und mehr können zum Einsatz kommen, um die Stimme klarer oder wärmer klingen zu lassen. Auch hier werden Schwächen des Mikrofons noch einmal ausgeglichen. Einfach ist auch das aber nicht und viele Neulinge neigen dazu, Effekte zu stark einzusetzen. Achtet deshalb unbedingt darauf, die Aufnahmen stets nur sehr dezent nachzubearbeiten.
Kostenlos und einfach zu bedienen sind Audacity und Garage Band. Wer MacOS verwendet, sollte sich aber lieber die fantastischen Apps von Rogue Amoeba ansehen. Von Fission, nur für den Schnitt, bis hin zu Sound Source, für die Quellen, hat der Entwickler viele nützliche Tools im Angebot. Wir können euch hier ganz besonders Audio Hijack empfehlen, welches beliebige Quellen und Effekte miteinander kombiniert und ideal ist, um Podcasts mit verschiedenen Teilnehmern und unterschiedlichen Einstellungen aufzuzeichnen. Wer die App einmal verwendet hat, möchte nichts anderes mehr nutzen.
Wer sich mit Equalizern und Effekten nicht auskennt, für den könnte auch Auphonic noch einen Blick wert sein. Das Online-Tool nutzt eine AI (Artificial Intelligence), um Aufnahmen automatisch zu verbessern. Darunter ein Vorgang zum Normalisieren, einen Leveler, Rauschunterdrückung und andere Mechanismen, die den Klang am Ende deutlich anheben sollen. Klappt alles ganz gut, ist vor allem aber für diejenigen gedacht, die möglichst wenig selbst machen möchten. Wir finden, dass mit etwas Wissen und Handarbeit deutlich mehr herausgeholt werden kann, als die AI ermöglicht.

Mit oder ohne Musik ist hier die Frage
Anfänger*innen unterschätzen das Thema gerne mal, doch der eigene Jingle oder Sound am Anfang und Ende ist wichtiger, als es auf den ersten Blick erscheint. Wo Websites ein Logo haben, besitzen Podcasts meist nur den Klang. Die Erkennungsmelodie am Anfang ist also so etwas wie das Logo einer Marke. Nur so schafft ihr Wiedererkennungswert und nur so sorgt ihr zusammen mit den Stimmen dafür, dass euer Podcast ein eigenes Klangbild erhält. Ein Klangbild, was hinterher jeder sofort erkennen kann.
Auch ob im Hintergrund des Gespräches Musik laufen soll, ist eine Grundsatzentscheidung. Einige lassen ruhige, kaum wahrnehmbare Musik spielen, die ähnlich wie »Fahrstuhlmusik« sehr unaufdringlich funktioniert. Gleichzeitig sorgt sie aber dafür, dass nie wirklich Stille entsteht. Oft erzeugt das wiederum ein lebendigeres Gefühl, was gut sein kann, ebenso aber negativ wirkt, wenn es einfach zu viel, zu laut oder zu aufdringlich ist. Überlegt euch, ob Hintergrundmusik infrage kommt und wenn ja, wie und welche.
Podcast Hosting nutzen
Dann stellt sich die Frage nach dem Hosting des eigenen Podcasts. Klar ist, dass am Anfang jeder Webspace dafür ausreicht, auf lange Sicht aber viel Traffic entsteht. Wird ein Podcast erfolgreich, sollte er auf einem CDN liegen, also nicht den Server belasten, auf dem die Website zum Podcast gehostet wurde.
Uns bekannte Anbieter sind unter anderem Podigee, Stationista, Letscast, Podcaster, Podhost und Anchor.
Die Anbieter liefern neben dem Hosting meist noch einen Podcast Player mit, der kinderleicht in die eigene Website eingebunden werden kann. Viele zeichnen zudem Analytics auf, zeigen euch also, wer eure Zuhörer sind und wo sie den Podcast starten oder beenden, sowie vieles mehr. Idealerweise übernehmen sie auch die Einbindung in iTunes und Spotify.
Denn auch wenn der Podcast in erster Linie von eurer Website stammt und vielleicht gar nicht so sehr für die Masse gedacht ist, so sind iTunes und Spotify einfach Pflicht. Das liegt vor allem daran, dass die Zielgruppe, die Podcasts hört, dort entsprechende Podcasts abonniert und dann automatisch anhört. Aus Erfahrung können wir sagen: Wer seinen Nutzer*innen diese Bequemlichkeit verwehrt, wird selbst von Stammleser*innen nur ab und an mal gehört, ganz sicher aber nicht regelmäßig.
Podcasts in WordPress
Wer Podcasts direkt in WordPress integrieren möchte, findet dafür eine Menge Player und Plugins, die diese Aufgabe nur zu gerne übernehmen. Darunter auch offizielle Erweiterungen einiger Podcast Hoster. Podigee beispielsweise bietet seine ganz eigene WordPress-Integration an, die zu nutzen es in der Kombination noch einfacher macht.
Auch Podlove ist besonders empfehlenswert. Das Plugin für WordPress wird bereits seit langer Zeit entwickelt und gepflegt und hat sich somit schon etablieren können. Sehr schick ist hier vor allem der Player sowie die Tatsache, dass Statistiken und Podcasts im eigenen Besitz bleiben, ihr also keinem Drittanbieter vertrauen müsst.
Eine Empfehlung ist hier schwer zu geben, weil es auf eigene Ansprüche und Bedürfnisse ankommt und darauf, was ihr von einem Podcast Player in WordPress erwartet. Podlove ist über die Jahre dennoch ein wenig zu dem Standard geworden. Aufgrund der beständigen Pflege und Weiterentwicklung würden wir unter WordPress deshalb durchaus dazu raten, Podlove zu verwenden.
Einfacher als es anfangs aussieht
Zum Ende möchten wir euch noch einmal ermutigen, einfach loszulegen. Das Meiste von dem, was wir euch hier erklärt haben, klingt komplizierter, als es letztendlich ist. Am schwierigsten ist es, einfach mal anzufangen und den ersten Podcast aufzuzeichnen.
Unser Tipp: Erstellt ein Setup aus Mikrofon, Software, Podcast Hoster etc. und nehmt dann eine spontane Probeaufnahme auf. Danach wisst ihr, wo Probleme bestehen, könnt diese ausbessern und dann mit der ersten offiziellen Podcast-Folge beginnen. So beseitigt ihr Fehler vorab und startet mit einer sauberen ersten Folge in eure Podcast-Karriere.
Und nun genug geredet, jetzt müssen Worte folgen. Wir wünschen euch viel Erfolg bei der ersten Aufnahme und noch viel mehr beim Veröffentlichen eures ersten eigenen Podcasts. Wer weiß, vielleicht gibt es irgendwann auch den ersten offiziellen A-Digital Podcast. Wenn es so weit ist, lassen wir es euch wissen.
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